Hierher, in dieses Kuhkaff sagte meine Mutter immer, wurde ich 1964 verpflanzt und habe tapfer bis 1976 durchgehalten 😉
Mir blieb ja auch nichts anderes übrig. Es war eine ruhige und entspannte Atmosphäre, eine schöne Kindheit und Jugendzeit.
Noch heute trauere ich dem Dorfkrug nach, dem Hort der gepflegten Kommunikation bei Bier und Würfeln. Hier wurden Wahrheiten getauscht.
Viel spannender noch war die unendliche Natur vom Galgenbusch bis zum Grubenwehr an der Zschopau. Wiesen mit Blumen, riesige Sträuße Margeriten haben wir unserer Mutti in die Vasen gepflückt.
Wir haben ganze Bäume abgeerntet weil uns einer der Bauern geärgert hatte – wir haben Eier unter den Hühner weggestohlen und warm wie sie waren sofort ausgetrunken. Die große Strohscheune war uns Spielplatz, bis wir von den Eigentümern unrühmlich verdroschen wurden. Petzen bei den Eltern – Fehlanzeige.
Im Winter ging es mit 10er-15er-20iger Bobs den vereisten Schlossberg runter – voran die Großen und wir Pimpfe hintendran. Komplett blöd und gefährlich aber total geil und keine Knochenbrüche, blaue Flecke ja.
Es gab eine Telefon-Zelle im Dorf und keine Handys.
Im Schloss Neusorge befand sich ein Kinderheim, meine Eltern hatten dort gearbeitet. Heute ist das Schloss dem Verfall näher als einem weiteren Leben. Gern würde ich noch einmal hindurchgehen. Als Kinder hatten wir fast ein ganzes Jahr darin in den Bodenabteilungen gewohnt. Unser Wohnungsbau war noch nicht fertig. So kenne ich fast jeden Winkel des alten Gemäuers.
Liebe Grüße an die „alten“ Generationen aus Zschöppichen und Neusorge ….